Norwegen und seine Teslas – Sinnvolle Förderung oder Subventionsschlacht?

Busspuren für Elektroautos, gratis Ladestationen und Steuervergünstigungen beim Verkauf. Dies sind nur einige wenige Instrumente, denen sich die Norwegische Regierung bedient, um elektrische Fahrzeuge zu supporten. Und die Bevölkerung scheint die Benefits gerne in Anspruch zu nehmen. Im letzten Jahr waren laut dem Guardian rund 40% der gesamten verkauften Autos elektrisch betrieben.

Diese Entdeckung machte auch Johnny Harris von Vox.com der in der Serie ‚Borders‘ aktuell die Welt bereist und allerlei interessante Dinge erklärt:

Übernehmen Elektroautos bald die Welt?

Der grosse Verkaufserfolg von Teslas Model 3 und die wachsende Anzahl an angebotenen Elektroautos sprechen klar dafür, dass die Zukunft von Autos nicht den Verbrennern gehört. Besonders in China werden Elektroautos derzeit enorm stark gefördert. Dies nicht nur, weil sie möglicherweise ‚grüner‘ sind (muss nicht sein, je nachdem wie der Strom produziert wird), sondern weil die Luftverschmutzung in den Städten ein riesiges Problem darstellt und durch Elektroautos elegant bekämpft werden kann.

Ein spannender Blick auf die Thematik mit erneuerbaren Energien und elektrisch betriebenen Fahrzeugen wirft der Autor Tony Seba in folgendem Vortrag:

Kurz zusammengefasst sagt Seba, falls die Entwicklung bei Elektrischen Fahrzeugen nicht linear sondern exponentiell passiert (er spricht damit die sinkenden Produktionskosten an), wird es weniger als 10 Jahre dauern, bis Verbrennerautos nur noch eine Randerscheinung sind. Natürlich würde dies voraussetzen dass die Infrastruktur entsprechend ausgebaut wird aber am Beispiel von Norwegen lässt sich zeigen, dass dies sehr schnell möglich ist.

Elektroautos in der Schweiz?

Eine Subventionskultur wie sie in Norwegen gelebt wird, gibt es in der Schweiz nicht. Wie Stefan Eiselin vom Tagesanzeiger recherchiert hat, ist (wie so vieles) die Förderung der Elektromobilität kantonal geregelt. In einigen Kantonen bekommt man 40% Rabatt auf die Motorfahrzeugssteuer während der ersten Jahre, in anderen musste man bis vor kurzem noch eine extra hohe Steuer bezahlen (dies soll allerdings irgendwann geändert werden). Trotzdem verkaufen sich die Teslas und seine Freunde in der Schweiz ganz ordentlich, was bei einem derart reichen Land auch nicht weiter verwundert.

Eine Pionierrolle in dieser Thematik würde der Schweiz unabhängig davon trotzdem gut stehen. Auch ohne Subventionsschlacht.

Falls sich die Thesen von Tony Seba bestätigen, werden Elektroautos eh bald günstiger als Verbrenner sein und der Wechsel passiert völlig von alleine. Ich freue mich schon auf die Baustellen für Ladesäulen bei den Parkplätzen.


Kommentare

Eine Antwort zu „Norwegen und seine Teslas – Sinnvolle Förderung oder Subventionsschlacht?“

  1. Ich war ja selbst in Norwegen und habe in Oslo den Ampera-E testen dürfen. Enorm wie dort subventioniert wird, so wird der Wechsel auf E-Mobility jedenfalls schnell gehen und vielleicht auch ein bisschen erzwungen. Das Norwegen aber das ganze ziemlich stark dank Erdölförderung und -verkauf fördern kann, hat etwas faden Beigeschmack.

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