Die letzten Monate und Jahre waren für Apple nicht gerade einfach. Zwar hat der Konzern unglaublich viele iPhones verkauft, aber die Mac Nutzer äusserten zunehmend Kritik, die Watch hat noch nicht die Welt erobert und das iPad schien irgendwie etwas wenig Liebe zu erfahren. Hinzu kam die wachsende Unzufriedenheit mit Siri und Fehlern in MacOS und iOS.
Selbstbewusst
In der Präsentation gestern hat sich Apple aus meiner Sicht selbstbewusst gezeigt wie schon lange nicht mehr. Mit grossem Stolz hat Apple den ‚HomePod‘ (uuuh, dieser Name wird noch seine Zeit brauchen) vorgestellt und dabei nicht gegen die Konkurrenz aus ‚Google Home‘ und ‚Amazon Echo‘ geschossen, sondern vor allem gezeigt was der eigene Lautsprecher kann. Mit der Ausrichtung auf Musikwiedergabe setzt Apple einen eigenen Schwerpunkt. Apple verspricht, dass Siri bald vernünftig mit Musikwiedergabe umgehen kann und belässt es dabei. Apple hat nicht versprochen, dass der ‚HomePod‘ 100’000 Apps besitzt und auch noch Fruchtsäfte pressen kann (diesen Eindruck erweckt Amazon manchmal) sondern fokussiert sich vorerst auf die Musikwiedergabe und verspricht dies richtig gut zu machen. Natürlich kann der HomePod auch noch einen Wecker stellen und das Licht einschalten.
Fleissig
Die anhaltende Kritik an den Betriebssystemen von Apple (MacOS & iOS) hat sich Apple offenbar zu Herzen genommen. So beinhalten die neuen Versionen von MacOS und iOS viele Verbesserungen unter der Haube und lösen einige Probleme. So wurde bei iOS die Messages-App verbessert, das Control Center neu designt und Siri verbessert.
Noch interessanter ist aber der Fokus auf ‚Bugfixing‘ bei der neuen MacOS Version High Sierra. Apple hat den neuen Videocoding Standard H.265 eingeführt (Muss man nicht verstehen, aber es ist gut, glaub mir.), Metal (die Grafikbeschleunitung von Apple) bekommt eine schnellere Version und die Photos App bekommt einige sehr nette Möglichkeiten um Fotos zu bearbeiten (Kurven, ja Kurven 🎉). Auch hier sind es nicht tausende neue Features, die Apple rausbringt und die dann wieder langsam sind und nicht wirklich funktionieren. Apple hat sich die Zeit genommen wenig neue Features zu entwickeln, dafür unter der Haube einiges zu schrauben. Das ist fleissig und gut.
Noch ein Wort zum iPad
Das iPad machte manchmal etwas den Eindruck vom ungeliebten Kind von Apple. Zwar wurde die Hardware stetig verbessert aber die Software schien nie wirklich grosse Sprünge zu machen. Gerade hier hat Apple endlich richtig viel investiert. Mit einer neuen ‚Files‘ App können endlich Dateien so verwaltet werden, wie man sich das eigentlich schon seit Beginn wünscht. Endlich gibt es auch auf dem iPad ‚Drag n‘ Drop‘, eine Funktion die schon der allererste Mac besass (glaube ich zumindest), die auf dem iPad aber gefehlt hat. Und das iPad hat endlich ein richtiges Dock bekommen und es riecht schon fast ein wenig nach MacOS. Und auch das ist gut so.
Nun
Nun, alle Änderungen, die angekündigt wurden, brauchen noch einige Zeit bis Sie auf den Markt kommen. Apple hat mit der gestrigen Keynote gezeigt, dass es sich seinen Hausaufgaben bewusst ist und optimistisch in die Zukunft blickt. Mit dem iMac Pro und den aktualisierten Notebooks ist Apple auch bei professionellen Nutzern wieder vorne mit dabei.
Das Ganze hätte auch schon viel früher kommen können, aber besser später als nie.
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