Beim Joggen gilt folgender Grundsatz: Ist kein Smartphone dabei, das alles aufzeichnet, zählt es nicht. Man kann also auch zuhause bleiben wenn man nachher sich selbst seinen Freunden nicht beweisen kann, dass man vor dem Arbeiten 8 KM mit einer Pace von 5 Minuten abgeliefert hat.
Ausserdem kann man über das Smartphone Musik oder Podcasts hören.
Genau diese beiden Dinge sollte man auch ohne Smartphone tun können, verspricht Tomtom mit der “Spark Cardio Music” Uhr. Um Musik zu hören, braucht man noch Bluetooth-Kopfhörer (z.B. die Backbeat Fit von Plantronics). Ich habe die Uhr nun einen Monat getestet, hier sind meine Erfahrungen damit.
Der erste Eindruck
Die Uhr von Tomtom ist schlicht gestaltet, allerdings ist sie relativ Dick. Mich hat sie beim Joggen aber überhaupt nicht gestört, da sie vom Gewicht her ganz angenehm ist und gut an das Handgelenk passt. Die Uhr wird in ein breites Band eingeklickt und am Handgelenk montiert und hält dann wirklich gut. Die Bedienung ist einfach, wenn man das Prinzip verstanden hat.
Losrennen
Zweimal den Button nach rechts drücken und los gehts bitte warten…
Bis das GPS-Signal genügend präzise ist, kann der Lauf nicht gestartet werden. Dies dauert nicht ewig (meistens ca. 1–2 Minuten) aber es ist trotzdem ärgerlich, denn wenn ich aus dem Haus bin möchte ich loslegen und nicht auf meine Uhr warten. Während dem Lauf zeigt die Uhr die Zeit, die Distanz, die aktuelle Pace (Geschwindigkeit) und auch den Puls bzw. die Pulszone, in der man sich bewegt. Die Pulsmessung geschieht über einen Infrarotsensor auf der Unterseite der Uhr. Die Anzeigen sind angenehm gross und ansprechend dargestellt.
Die Uhr stoppt den Lauf nicht automatisch, wenn man eine Pause macht, wie dies z.B. Apps wie Strava oder Runtastic tun. Man muss also eine Taste drücken um Pause zu machen und danach wieder zu starten. Ein nettes Detail ist, dass die Uhr einem sagt wann die Pause eine gute Länge hatte und man weiterlaufen soll.
App und Sync
Die Uhr verbindet sich über Bluetooth mit dem iPhone oder dem Android-Smartphone. Dort muss die App MySports installiert sein. Diese liest die Daten der Uhr aus und lädt sie in das Onlineportal von Tomtom hoch (ein Account bei “MySports” ist dazu nötig). Die App zeigt auch gute Auswertungen der Läufe mit Karte und Visualisierungen. Man kann auch einen Link der Aktivität kopieren und damit rumblöffen die Kollegen damit beeindrucken.
Möchte man Musik auf die Uhr laden oder die Firmware updaten, geht dies leider nicht über die Smartphone-App sondern muss über den Computer passieren. Dazu braucht man die “TomTom MySports Connect” App(Windows).
Tomtom, Strava und Nike+
Die meisten Läufer (in meinem Umfeld) nutzen Strava oder Nike Running. Um die Daten der Tomtom Uhr damit zu Synchronisieren, muss man sich lediglich hier bei den Diensten anmelden und der Sync passiert automatisch nach jedem Lauf. Bei mir hat der Sync mit Strava immer tiptop funktioniert. Leider gibt es noch keine Möglichkeit, die Daten mit Runtastic zu synchronisieren.
Musik und Podcasts
Die Musikfunktion der Uhr ist wirklich sehr praktisch. Man erspart sich damit, ein Smartphone oder den iPod mitzunehmen. Allerdings gibt es dazu einige Einschränkungen. Die Musik, die man auf der Uhr hören möchte, muss auf dem Computer lokal vorhanden sein. Spotify oder Apple-Music Titel können nicht Synchronisiert werden. Ebenfalls hat die Uhr grosse Mühe mit Podcasts. Ich habe es nicht geschafft, Podcasts auf der Uhr zu hören. Wahrscheinlich müsste man diese in ein “nacktes” mp3 konvertieren um sie abzuspielen.
Genauigkeit
Ich hatte bei den Tests jeweils den Eindruck, dass die Uhr die Distanzen eher konservativ misst, verglichen mit dem iPhone. Bei der Messung mit Strava war meine Pace jeweils etwas schneller und die Distanz weiter als bei den Tomtom Daten. Dies kann aber auch an der Ungenauigkeit des iPhones liegen.
Einige Tipps
Vor der ersten Benutzung unbedingt die Firmware der Uhr updaten. Ich hatte vor dem Update grosse Probleme mit der Uhr. Sie ist mehrmals eingefroren und die Bedienung der Musik war ebenfalls sehr umständlich. Tomtom liefert regelmässig Updates und bessert auch bei den Funktionen nach. Es lohnt sich also, die Uhr von Zeit zu Zeit an den Computer anzustecken.
Und noch etwas kleines. Die Uhr würde ich vor jedem Lauf einstecken und aufladen. Sie hält im Ruhezustand nicht ewig und mir ist es mehrmals passiert, dass ich Joggen wollte und die Uhr keinen Akku mehr hatte.
Fazit
Die Uhr ist eigentlich sehr praktisch, um ohne Smartphone Joggen zu gehen und dabei Musik zu hören. Die Daten werden zuverlässig aufgezeichnet und aufbereitet.
Leider dauert der Start einer Aktivität relativ lange, da die Suche nach Sateliten seine Zeit braucht. Ausserdem ist es sehr schade, dass Podcasts (noch) nicht abgespielt werden können.
Für mich persönlich ist die Uhr mit 240 Franken zu teuer. Eigentlich alle Funktionen (ausser die Pulsmessung) habe ich auch auf dem Smartphone und ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, dieses mitzunehmen. Wer jedoch gerne nur die Uhr dabeihat, ist mit der Tomtom Spark + Music sehr gut beraten.
Was sich aber auf jeden Fall lohnt, ist der Kauf von guten Bluetooth Kopfhörern. Ich habe die Backbeat FIT von Plantronics getestet und kann diese sehr empfehlen (separates Review folgt).
Die Tomtom Spark Cardio Music kostet rund 240 Franken uns ist bei Digitec und Siroop erhältlich. Es gibt auch eine Version ohne Musik, diese ist etwas günstiger.
Transparenz
Die Uhr, sowie die Kopfhörer wurden mir für den Testzeitraum zur Verfügung gestellt. Joggen und Schwitzen musste ich aber selbst.
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