Bevor ich schon sehr bald wieder zum arbeitenden Teil der Bevölkerung zähle, habe ich die freie Zeit genutzt und mit einem guten Freund eine schöne Velotour von Basel nach Karlsruhe gemacht. Seit über 10 Jahren gibt es das iPhone und da sollte es doch möglich sein, statt eine Karte aus Papier eine gute App zu nutzen und damit zu navigieren.
Komoot – die App, die einen ans Ziel führen sollte
Ich habe also etwas recherchiert und bin mehrfach auf die App Komoot hingewiesen worden, offenbar die praktischste App um Velotouren zu machen. Und tatsächlich bietet sie sehr viele praktische Funktionen (die teilweise eine normale Karte nicht bieten kann).
- Velocomputer (sie zählt Kilometer und zeichnet die gefahrene Route auf)
- Zugriff auf eine grosse Bibliothek von Routen (zum Beispiel von Basel nach Karlsruhe)
- Offline Karten (müssen als ‚Regionen‘ gekauft werden)
- Routenplaner, quasi ein Navi für das Velo
Den Velocomputer habe ich einfach immer mitlaufen lassen, wenn das Display nicht läuft und der Flugmodus aktiviert ist, braucht die Aufzeichnung der Route eigentlich praktisch keinen Strom und der Akku hält locker den ganzen Tag.
Das wichtigste für mich waren allerdings die Offline Karten. Diese basieren auf Openstreetmap und sind eigentlich sehr gut. Was leider fehlt, sind eingezeichnete Velorouten. Man kann zwar eine Route laden (zum Beispiel eine vorgefertigte, die auf einem Veloweg liegt) aber man sieht nicht, wo sonst noch Velorouten entlang gehen. Dies kann praktisch sein, wenn man spontan entscheidet, doch noch den Umweg über Colmar zu fahren, um sich ein französisches Pain au Chocolat zu gönnen. Hier gewinnt klar die gute alte Karte, die einfach eine bessere Übersicht über sämtliche Velorouten bietet (dazu verliere ich später noch einge Worte).
Die Offlinekarten der ‚Regionen‘ funktionierten ansonsten sehr gut. Für 8 Franken habe ich mir das Elsass und die Region ‚Bas-Rhin‘ gekauft, was ich vom Preis her sehr vertretbar finde.
Der Routenplaner habe ich hie und da ausprobiert, leider hält sich dieser aber eben auch nicht an die öffentlich ausgeschilderten Velorouten und ist daher mässig nützlich (vielleicht ist dies je nach Land unterschiedlich).
Und der Akku?
Da wir meistens den Schildern der Veloroute gefolgt sind, hatte ich das Display des Telefons meistens ausgeschaltet. Deshalb hatte ich keine Probleme mit der Akkulaufzeit. Falls man aber das Display dauerhaft eingeschaltet hat, reicht der Akku nicht weit und man steht ohne Karte da.
Warum nicht einfach eine Karte kaufen?
Habe ich mir auch gedacht und eine gekauft. Diese war sehr schön, hatte viele farbige Linien mit Velorouten und sogar Velowerkstätten und Campingplätze waren darauf eingezeichnet, was wirklich sehr praktisch ist.
Aber: Die Velorouten waren falsch! Trotz dem Preis von 14 Franken und den vielen farbigen Strichen waren die Striche häufig am falschen Ort oder sehr unvollständig. Dies mag ein Einzelfall der ADFC Radtourenkarte 24 / Schwarzwald/Oberrhein sein, aber nervig ist es trotzdem.
Was ich mir wünsche
Ich wünsche mir eine App, die Offline auf der Basemap von Openstreetmap sämtliche europäischen, nationalen und vor allem regionalen Velorouten anzeigt. Mehr nicht.
Fazit
Es ist definitiv möglich, nur mit einem Smartphone und einer App wie Komoot oder Bikemap zu fahren und damit ans Ziel zu gelangen. Eine ausgedruckte Karte wiegt jedoch auch nicht viel und bietet häufig eine bessere Übersicht.
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