Seit dieser Woche ist der neue Starbucks Speisewagen in der Schweiz auf der Strecke Genf – St. Gallen (und zurück), unterwegs. Während beim Leumund bereits fleissig diskutiert wird ob das Konzept Erfolg haben wird, habe ich mich aufgemacht und einfach mal einen Kaffee im Zug getrunken.
Das Angebot
Starbucks on Rails bietet das gewohnte Sortiment aus den Coffeehouses an, während die Preise ebenfalls gleich dem Coffeehouse sind. Dazu gibt es analog zu den Coffeehouses diverse Esswaren. Zusätzlich zu den gewohnten Muffins und Cookies finden sich Speisen wie Bündner Gerstensuppe oder „Penne al Pesto“ auf der Karte, falls man mehr Hunger hat.


Die Gestaltung des Wagens
Mit grossem Aufwand haben die SBB und Starbucks einen Doppelstockwagen umgebaut. Dabei befindet sich im oberen Stock das Restaurant mit Sitzgelegenheiten und im unteren Stock ein Bistro um Getränke abzuholen.Der Wagen ist gemütlich eingerichtet und die Holztische wirken sehr massiv und wertig. Für meinen Geschmack ist der Tisch etwas zu tief geraten um längere Zeit mit dem Laptop zu arbeiten. Ebenfalls finden sich keine Steckdosen im Wagen, was ebenfalls gegen die lange Arbeit mit dem Laptop spricht.


In der Mitte der Tische ist eine Rille eingefräst damit die Getränke in engen Kurven nicht davonfliegen.
Die Bestuhlung ist ohne Kopfstützen, was eine luftige Atmosphäre erzeugen soll. Lustig sind auch die Lampen auf den Tischen, die die Form eines umgestülpten Kaffeebechers haben. Teppichboden, eine dezente Beleuchtung und viel Holz sorgen insgesamt für eine angenehme Atmosphäre.

Bestellung und Bezahlung
Im unterschied zum Coffeehouse, wird man im Zugwagen bedient. Die Angestellten tragen die Bestellung in ein Smartphone oder Tablet ein, danach wird diese drahtlos in die Küche geleitet und verarbeitet. Trotzdem dauerte der Service bei mir ca. 10 Minuten. Auf einer stündigen Fahrt ist dies jedoch problemlos verkraftbar. Die Bedienung ist konsequent in Englisch, um vielleicht ein gewisses Starbucks-Feeling zu vermitteln. Aus meiner Sicht macht dies die Bestellung nur unnötig kompliziert.
Interessant ist, dass die Starbucks Card nicht akzeptiert wird, und somit keine Starbucks Sterne gesammelt werden können. Ein Grund konnte mir die Bedienung auf Nachfrage nicht liefern. Ich könnte mir vorstellen, dass dies damit zusammenhängt dass der Starbucks im Zug nicht von Starbucks selbst sondern von der SBB Tochter „elvetino AG“ betrieben wird.
Eine Bezahlung mit Maestro oder Mastercard ist möglich, allerdings geschieht diese über ein Terminal, das via Mobilfunknetz funktioniert. Nun, bekanntlich ist die Netzabdeckung auf der Neubaustrecke nicht überall gleich gut und so dauerte die Verarbeitung meiner Bezahlung gut 2 Minuten.
WLAN?
Im Gegensatz zu den meisten Coffeehouses gibt es im rollenden Starbucks kein WLAN. Der Wagen ist jedoch mit Repeatern ausgestattet. Das heisst man kann mit dem Smartphone surfen, falls ein Datennetz verfügbar ist.
Fazit
Wer gerne Starbucks Kaffee trinkt und dies auch im Zug gerne tun möchte, für den ist der Starbucks im Zug definitiv eine tolle Sache. Die Atmosphäre ist gemütlich, allerdings fehlen Steckdosen und die Tische sind nicht für ein Stundenlanges Arbeiten im Wagen ausgelegt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Konzept aufgeht und Leute, die vorher selten oder nie im Speisewagen gefahren sind, dadurch häufiger dort anzutreffen sein werden.
PS: Wer sich schon immer gefragt hat, warum die Tische in den Starbucks Coffeehouses rund sind, findet hier einen Spannenden Artikel: Not Just Coffee: Starbucks’ Rise to Success
Schreibe einen Kommentar